Veranstaltung:

Hans-Peter Hagedorn (Vortrag)

„Verfehlung und Erlösung in Richard Wagners Tannhäuser“

Movimento, Neuhauser Strasse 15 / 5. OG
Donnerstag 04.05.2017 - 19:30 h

Dieser Vortag soll helfen den Erwartungshorizont für die im Mai anstehende Münchner "Tannhäuser" - Neuinszenierung aufzuspannen.

Tannhäuser, der ausweglos unbehauste Minnesänger, der Umgetriebene, Extremist in jeder Lebenslage, von der Lusthöhle (oder - hölle?) der Venus übersättigt, sich rettend in die Gesellschaft der Sänger der Hohen Minne auf der Wartburg, kann auch durch eine vor Selbstkasteiung strotzende Buß - Wallfahrt nach Rom wegen seines provozierenden Venusbekenntnisses keine Entsühnung finden. Erst der Opfertod der Elisabeth vermag das in irdischen Verhältnissen nicht Mögliche: die Erlösung des an ihrem Sarg Sterbenden... Richard Wagners Spiel von den Urbildern alternativer Weiblichkeit, verknüpft mit dem Thema der männlichen Erlösungbedürftigkeit, soll in diesem Vortrag in seinen Grundstrukturen analysiert werden.

Hans-Peter Hagedorn: geb. am 09.10.1941 in Hildesheim; zunächst Ausbildung und Tätigkeit als Fotograf - dann Studium der Literaturwissenschaft, Philosophie, Geschichte und Politik an den Universitäten Göttingen und München; zeitweise Tätigkeit als Pressereferent am Präsidium des Bayerischen Landtags; Gymnasiallehrer in Dachau, Aufbau der Pädagogischen Betreuung der KZGedenkstätte Dachau, Leitung der Lehrerfortbildung in der Slowakei zum Thema Holocaust im Auftrag des Bayerischen Kultusministeriums und des Auswärtigen Amtes. Seit 1990 intensive Auseinandersetzung mit dem Werk Richard Wagners - zahlreiche Vorträge.