Bayreuth 2017

Alexandros Diamantis

Unsere Stipendiaten sind in Bayreuth! Von links:

Martin Summer (Bariton)
Marika Cecilia Riedl (Harfe)
Amadeus Wiesensee (Klavier)
Monika Weber (Stellvertretende Vorsitzende RWV München)
Dorothee Koch (Sopran)
Elisabeth Maria Löffler (Chorleiterin)
Ludwig Obst (Bariton)

Eines der wichtigsten Anliegen der Richard Wagner Verbände, das noch auf eine Initiative Richard Wagners selbst zurückgeht, ist das Stipendiatenwesen bzw. die Stipendienstiftung. Alljährlich weilen ca. 250 Stipendiaten aus über 30 Ländern auf Kosten der Wagnerverbände bei den Bayreuther Festspielen.

Als Mitglieder unseres Verbandes sind u.a. Sie es, die dies mit ihren Beiträgen und Spenden erst ermöglichen. Dafür möchte sich der Vorstand unseres Verbandes im Namen der Künstler wiederum recht herzlich bedanken.

Die aktuellen Stipendiaten werden von Frau Monika Weber (mit ihrem Mann Klaus Weber) und Frank Jaeger, der jährlich (in memoriam Carola Jaeger, seiner Mutter) eines der Stipendien finanziert, betreut. (Bis vor wenigen Jahren kümmerte sich unser Ehrenmitglied Dr. Hans-Jürgen Nottelmann um die jeweils 6 jungen Künstler vor Ort).

Das diesjährige Programm sieht so aus:

Montag, 14.08.2017 Anreise der Stipendiaten - Fränkischer Abend
Dienstag, 15.08.2017 Begrüßungsempfang - Besichtigung des Festspielhauses
Aufführung: DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG
Mittwoch, 16.08.2017 Kranzniederlegung am Grabe Richard Wagners - Einführungsvortrag „Tristan und Isolde“
Aufführung: TRISTAN UND ISOLDE
Donnerstag, 17.08.2017 Empfang der Stadt Bayreuth durch Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe Stadtführung, anschl. Möglichkeit zum Besuch des Richard-Wagner-Museums, des Franz-Liszt- und des Jean-Paul-Museums
19.30 Uhr INTERNATIONALES STIPENDIATENKONZERT
Freitag, 18.08.2017 Einführungsvortrag „Die Walküre“
Aufführung: DIE WALKÜRE

Am 28. Mai 1882 richtete Wagner an einen Verehrer in Worms, Friedrich von Schoen, einen Brief, der seltsam berührt. Die Aufführungen des „Parsifal“ müssen wohl, so schreibt Wagner, „da es einmal nicht anders auszuführen war, weiter für das zahlende Publikum bestimmt bleiben.“ Und er fährt fort: „Sehr jedoch in meinem Sinne wäre es, wenn Sie, werther Freund… eine Stiftung in das Leben riefen, welche Unbemittelten es ermöglichte, den Aufführungen beizuwohnen.“ Damit würden Sie „in gewissem Sinne meinen allerersten Gedanken erfüllen.“

Dieser Brief bedeutete die Geburt der Richard Wagner Stipendienstiftung. Nach dem finanziellen Debakel der ersten Bayreuther Festspiele 1876 trug Schoen als einziger mit einer großen Spende zur Abdeckung des Defizits bei. Wagner dankte ihm damals: „Ich war in dem Wahn, es könne in Deutschland dreihundert Männer geben wie Sie. Vorläufig sind Sie der Einzige.“

Im Sommer 1882 kam Friedrich von Schoen nach Bayreuth, wo die von ihm inzwischen ausgearbeitete Satzung der Stiftung gebilligt wurde – und auch der Name, den Schoen ihr gab: „Richard Wagner Stipendienstiftung“. In einem Brief schreibt Wagner:

„Am meisten Gutes erwarte ich mir von der Stipendienstiftung. Sie wird die eigentliche Wohltäterin sein, und mit allen Kräften werde ich sie unterstützen.“