Veranstaltung:

Dr. Verena Naegele (Vortrag)

„Tristan und Isolde“ – Zwischen Demokratie und Monarchie

Künstlerhaus am Lenbachplatz
Samstag 14.09.2019 - 15:00 h

„Tristan und Isolde“ ist ein Werk, das maßgeblich von zwei ganz unterschiedlichen sozio-kulturellen Lebenswelten Wagners geprägt ist. Hier die Städte Zürich und Luzern in der demokratischen Schweiz, wo der größte Teil des Musikdramas entstand. Zwei Ehefrauen, Minna Wagner und Mathilde Wesendonck samt deren Ehemann Otto, bestimmen in dieser Zeit das Leben und die kreative Tätigkeit Wagners im Zürcher „Asyl“. Dort München im Königreich Bayern, wo das als „nicht aufführbar“ geltende Werk am 10. Juni 1865 schließlich doch uraufgeführt wurde. Eine weitere Ehefrau, Cosima von Bülow mit deren Ehemann Hans und Tochter Isolde sowie der Bayernkönig Ludwig II. prägten in dieser Zeit Wagners Leben und Schaffensprozess in der Metropole München. Die Realität hat nicht nur Spuren im Kunstwerk hiterlassen, sondern das Kunstwerk auch in der Realität: „Tristan und Isolde“ als Dreh- und Angelpunkt.

Dr. Verena Naegele studierte in Zürich Geschichte und Musikwissenschaft, Diss.: „Parsifals Mission – Der Einfluss Richard Wagners auf Ludwig II. und seine Politik“ (Köln 2002). Freischaffende Kuratorin, Kulturmanagerin und Publizistin. Zahlreiche Ausstellungen (u.a. 2016 Eröffnung neue Ausstellungshalle Bayreuth / 2017 Jubiläumsausstellung Gewandhausorchester Leipzig) und Publikationen zu Wagner, u.a. „Die Beidlers – Im Schatten des Wagner-Clans“ (Rüffer & Rub 2013) und „Geschichte von Haus Wahnfried“ (con brio 2016).